03.03.2016 | Ausgabe 03/2016

Test: Canon XC10

Die kleine C100?!

Canon XC10 (Bildquelle: Canon)

Mit dem XC10 ergänzt Canon sein professionelles Camcorder-Portfolio um ein besonders kompaktes 4k-Modell, das sich mit zahlreichen Funktionen aus der Cinema EOS Serie vor allem unabhängigen Filmemacher andienen möchte. Wir testen Bedienung und Aufnahmequalität im Hinblick auf die großen Geschwister und die Mitbewunderer von Sony und Panasonic.

Als Canon die XC10 vorstellte, schieden sich einmal mehr die Geister. Denn in Zeiten filmender Fotoapparate findet sich für so eine Kamera nicht mehr automatisch die passende Zielgruppe. Hinter einer fixen 10fach-Zoom-Optik verbaut Canon einen 1 Zoll großen Sensor mit faktisch nativer 4k-Horizontal-Auflösung (13 MP brutto). Die auf Kleinbild umgerechnete Brennweite des Objektivs beträgt 24-240 mm, wobei die Anfangsblende bei 1:2,8 liegt, bei 50 mm schon 1:4 beträgt und schließlich bei 240 mm auf 1:5,6 abfällt. Gleichzeitig wurden auch noch ein einstufiger ND-Filter sowie ein Bildstabilisator integriert, was den Einsatzbereich der Kamera für eher spontane Shots, denn für szenische Arbeit prädestiniert.

Mit diesen Rahmendaten wirkt die knapp 2000 Euro teure Kamera in ihrem Preisbereich als Foto/Videokombination für Fotografen eher uninteressant, da man ähnliche, teilweise sogar bessere Objektiv-Sensorkombinationen bei Sony (RX10) oder Panasonic (TX 101) deutlich günstiger ersteht. Dass selbst Canon die Kamera als Foto-Apparat nicht sonderlich ernst zu nehmen scheint, erkennt man etwa an der fehlenden RAW-Unterstützung.

Im Filmmodus unterstützt die Kamera zwar 4k, jedoch ist dies bei den genannten, direkten Konkurrenten ebenfalls der Fall. Auf den ersten Blick erscheint die Canon XC10 daher ziemlich überteuert. Nimmt man sie jedoch das erste Mal in die Hand, wird man einige Details schätzen lernen. Der drehbare Griff und die (wenigen) externen Menütasten erinnern in ihrer Anordnung stark an eine verkleinerte C100/300 aus demselben Haus. Wer die großen Cinema-EOS-Modelle von Canon mag, dürfte sicher eine gewisse Verbundenheit zum Handling der Kamera spüren. Dieses gefällt uns prinzipiell auch sehr gut, jedoch fanden wir in der Praxis ein paar Ecken in der Bedienung, die uns nicht so zusagten.